1Verletzungen der Achillessehne

Die Achillessehne ist die dickste Sehne des Körpers und hohen Belastungen beim Stehen, Gehen und Laufen ausgesetzt. Ihre Verletzung und die folgenden Einschränkungen sind sprichwörtlich und sagenumwoben und reichen von Entzündungen hin zum Abriss.

Konservative Behandlung:

Gerade in milden Fällen von Achillessehnenreizung, oder auch bei Rissen bei Patienten mit wenig sportlichem Anspruch oder anderwärtig eingeschränkter Mobilität kann eine konservative Therapie gewählt werden. Hierfür braucht es einen speziellen Stiefel mit Keil in der Ferse für eine längere Zeit.

Operative Behandlung:

Bei der Ruptur der Achillessehne wird oft ein chirurgisches Vorgehen gewählt, um Belastbarkeit und sportliche Einsatzfähigkeit wieder herzustellen. Bei frischen Rissen kann minimalinvasiv operiert werden. Mit der Zeit zieht sich aber der Sehnenstumpf zurück und chronische Risse benötigen oft eine aufwendige Rekonstruktion.

Nachbehandlung:

Nach der Operation braucht es eine gezielte Physiotherapie und eine Entlastung der Sehne in einem Spezialschuh. Die Arbeitsfähigkeit ist in 6–12 Wochen wieder hergestellt.

2Fersenschmerz

Der Fersenschmerz ist zusammen mit dem Rückenschmerz der häufigste Grund für einen Besuch beim Orthopäden. Fast immer handelt es sich dabei um eine Entzündung der sogenannten Plantaraponeurose, der Quervergurtung des Fussgewölbes.

Konservative Behandlung:

90 % und mehr der Patienten mit Fersenschmerz können das Problem konservativ lösen, aber die Behandlung dauert oft bis zu einem Jahr. Entsprechend wichtig ist eine regelmäßige Begleitung. Ziel der Behandlung ist die Korrektur von Fehlstellung des Fusses, Lösen von Verkürzungen an der Wade und der Aufbau von Muskelkraft im Fuss. Eine Stosswellentherapie kann zusätzlich viel Verbesserung bringen. Manchmal braucht es auch einer Infiltration.

Operative Behandlung:

Operationen für Fersenschmerz kommen selten vor, können aber indiziert sein, wenn es eine Kompression des Baxter Nerv hat oder auch bei Geburtsgebrechen.

Nachbehandlung:

Auch nach erfolgreicher konservativer Therapie zahlt es sich aus in einer „Erhaltungstherapie“ mit regelmässigen Übungen zu investieren.

3Hallux valgus

Hallux ist die lateinische Bezeichnung für die Grosszehe, valgus für das „x“. Also ist der Hallux valgus eine X-Zehe, so wie das X-Bein. Dieses Problem kann aus einer Reihe von Gründen entstehen und nimmt mit dem Alter langsam zu. Das Ausmass geht dabei von kosmetische Störung bis hin zur Gehbehinderung.

Konservative Behandlung:

In frühen Fällen mit wenig Beschwerden braucht es nicht viel Therapie. Eine Korrektur des Plattfusses durch Einlagen kann den Druck von der Zehe nehmen. Es gibt eine Reihe von Nachtschienen, deren Wirkung aber nicht wissenschaftliche erhärtet ist.

Operative Behandlung:

Je nach Ausmass der Deformität kann ein operativer Eingriff notwendig werden. Die schiere Anzahl an chirurgischen Techniken ist in der Orthopädie praktisch legendär. Am meisten Sinn ergibt es, mit dem behandelnden Arzt die persönlichen Ansprüche und Probleme als Wegweiser in der Therapiewahl heranzuziehen.

Nachbehandlung:

Nach der Operation braucht es einen Spezialschuh, aber mehrheitlich keine Stockentlastung. Konsequentes Hochlagern hilft aber gegen Schwellung und Schmerz.

4Bänderriss

Das Verdrehen des Sprunggelenks ist ein Problem, das jeder kennt. In den meisten Fällen hat dies wenig Konsequenz, aber es kann auch zu Verletzungen des komplexen Bandapparates des Fusses kommen.

Konservative Behandlung:

Heute dominiert die konservative, früh funktionelle Therapie die Nachbehandlung des Bänderrisses am Sprunggelenk, d. h. nach einer kurzen Phase von Ruhe, Kühlung und Hochlagerung wird schnell zu ersten Übungen gewechselt. Dabei kann eine halbfeste Bandage oder OSG-Stütze benutzt werden.

Operative Behandlung:

Wenn es trotzdem oder durch mehrere Bänderrisse zu einer störenden Instabilität des Sprunggelenks kommt, dann kann über eine chirurgische Stabilisierung diskutiert werden. Dabei kann manchmal das gerissene Band direkt genäht werden. Bei grösseren Schäden muss eine Rekonstruktion mit Sehnengewebe durchgeführt werden.

Nachbehandlung:

Nach der Operation braucht es eine gezielte Physiotherapie und eine Stockentlastung für 4–6 Wochen.

5Arthrose des Sprunggelenks

Genau wie alle anderen Gelenke kann auch das Sprunggelenk eine Arthrose entwickeln. In den meisten Fällen passiert das als Spätfolge nach einem Unfall.

Konservative Behandlung:

Wie die meisten Arthrosen eignet sich auch die Arthrose des Sprunggelenks hervorragend für die konservative Therapie. Verschiedene Medikamente helfen gegen Schmerzen und können den weiteren Verschleiss verlangsamen. Bei starken Schmerzen können Entzündungshemmer auch direkt ins Gelenk eingebracht werden. Dadurch kann eine Operation lang verzögert, aber nicht ganz verhindert werden.

Operative Behandlung:

Wenn die Zerstörung des Gelenks zu weit fortgeschritten ist, empfiehlt sich über eine Operation zu sprechen. Dabei kann das Sprunggelenk entweder versteift oder durch eine Prothese ersetzt werden. Beide Operationen haben sehr gute Ergebnisse, welche im Fall besser passt, muss genau diskutiert werden.

Nachbehandlung:

Nach der Operation braucht es eine gezielte Physiotherapie und ein mittelfristige Stockentlastung.